Westheimer Wetzstein

Der Westheimer Wetzstein war ein Geschenk des Grafen Heinrich XI. von Henneberg für die Kaltenwestheimer Frauen. Sie hatten 1463 bei einem Überfall der Ritter von der Tann und ihrer Verbündeten ihre kampfgeschwächten Männer unterstützt und die Angreifer mit kochendem Wasser und Steinen in die Flucht geschlagen. Seinen Namen hatte das Ehrenmal schnell weg, weil junge Burschen und Auswärtige an dem Stein zum Spott ihr Messer wetzten. Noch heute steht eine Nachbildung des „Gedenksteines“ vor dem Gebäudekomplex mit Gemeindeverwaltung, Gaststätte „Zum Wetzstein“ und Multifunktionshalle.

Der Wetzstein zeugt von den zahlreichen Scharmützeln, die unter den Grafen und Rittern im Mittelalter an der Tagesordnung waren. Auch auf das Geschlechterbild der damaligen Zeit wirft es ein Licht: Mit ihrem Eingreifen gaben die Westheimer Frauen ihre Männer dem Spott preis. Noch Jahrhunderte später bot der Gedenkstein Anlass für Hänseleien und Männer versuchten mehrfach, ihn zu entfernen. Die Frauen hatten vom Herzog die Erlaubnis erhalten, solche Spötter im nahen Borntrog zu tauchen, bis diese Lösegeld bezahlten. Vom Erlös feierten die Frauen jedes Jahr ein Fest. Beim versuchten Diebstahl durch die Jäger des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen im Jahre 1615 ging der Stein zu Bruch. Die Täter mussten für Ersatz sorgen. Dieser zweite Stein wurde an Ostern 1945 beim Angriff amerikanischer Flieger zerstört. Seit 1955 erinnert ein dritter Stein an den Mut der Westheimer Frauen. In Theateraufführungen mit Darstellern des Dorfes in Rhöner Mundart wird zu Jubiläen an diese Dorfgeschichte gedacht.

Rhöner Zeitreise Geschichtsort

Westheimer Wetzstein

Standortadresse:

Kaltenwestheim

Kontaktdaten:

Verwaltungsgemeinschaft „Hohe Rhön“ Kaltensundheim
Hauptstraße 18
98634 Kaltensundheim
Telefon: 036946/21618
E-Mail: tourismus@vgem-hoherhoen.de

Angebot erstellt durch:

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